Sofortbildkamera erlebt ihr Comeback

Jeder kennt sie, die Sofortbildkamera, die auch schon vor über 65 Jahren den Menschen ermöglichte festgehaltene Erinnerungen fast sofort anzuschauen und in Händen zu halten. Und trotz all der neuen Technologien und Möglichkeiten ist Sofortbildkamera wieder beliebt wie eh und je. Es ist ein Stück Geschichte, das mit der Gegenwart zusammenfließt, denn heutzutage sind diese Kameras natürlich auch als Digitalkameras mit integriertem Drücker erhältlich. In unserer Zeit gibt es unzählige digitale Fotos im Netz, auf Festplatten oder anderen Speichermedien. Doch nichts ersetzt ein richtiges, gedrucktes oder entwickeltes Foto. Vor allem nicht, wenn man es binnen Sekunden erblicken kann. Diese Fotoapparate sind bei jeder Gelegenheit ein echter Hingucker. So ist es beispielsweise vorteilhaft die schönen Momentaufnahmen gleich verschenken zu können, ob an die Verwandtschaft auf einer Hochzeit, seinen Freunden nach einem netten Abend oder anstelle einer Postkarte im Urlaub. Der Reiz eines Sofortbildes ist groß, wie auch das Sortiment an den Kameras. Für Nostalgiker gibt es noch die Sofortbildkamera mit klassischem Trennbildverfahren oder etwas modernerem Integralverfahren und für technologiebegeisterte sind Kameras mit Zero-Ink-Technologie erhältlich.

Geschichte der Sofortbildkamera

Schon 1860 hat Jules Andre Gabriel Bourdin in Paris einen Vorläufer der Sofortbildkamera für die Firma Dubroni entwickelt, doch die erste Kamera, die auf den Markt kam, wurde 1947 von Edwin Herbert Land entwickelt und von der Firma Polaroid bereitgestellt. Die ersten Fotos dieser Apparate waren in sepia und schwarz-weiß Farben und konnten über ein Trennbildverfahren entwickelt werden. 1963 führte Polaroid die ersten Farbbildkameras ein, bei denen es anderthalb Minuten dauerte, um ein Foto zu entwickeln. Ab 1872 kamen die ersten Spiegelreflex-Sofortbildkameras mit Integralverfahren auf den Markt und so musste das Negativ nicht mehr manuell vom Positiv getrennt werden. Auch andere Hersteller wie Kodac brachten bereits in den 1970er Jahren Sofortbildkameras auf den Markt. Sie erlangten jedoch nicht so eine große Beliebtheit wie die Modelle von Polaroid, dessen Name ja bis heute als Synonym für Sofortbildkameras gilt. Ab 2007 schien es so, als wäre die Sofortbildkamera veraltet und Polaroid stellte die Produktion ein. Doch durch die Enttäuschung unzähliger Liebhaber der Sofortbildkamera wurde das The Impossible Project (das unmögliche Projekt) geboren, das zu einem neuen Aufblühen der Fotoapparate führen sollte. The Impossible Project restaurierte zunächst alte Polaroid Kameras und produzierte neue Sofortbildfilme. Sie begannen neue Sofortbildsysteme zu entwickeln und schließlich wurde von dem Hersteller Socialmatic das neue Zero Ink Verfahren entwickelt, das seither für das Comeback der Kameras als digitale Version sorgt.

Digitale Sofortbildkamera

Eine neue Sofortbildkamera benötigt dank der Zink-Drucktechnik oder Zero Ink-Technologie (zu Deutsch null Tinte) keine Tinte. Das Papier dieser Technologie besteht aus übereinanderliegenden Schichten aus Kristallen der Farben Gelb, Magenta und Cyan und die Farbpigmente werden durch thermische Impulse verschiedener Temperaturen und Einwirkungsdauer aktiviert. So bleibt ein aufwendiger und lästiger Tintenwechsel aus. Es wird lediglich ein Sofortbildfilm benötigt um seine Bilder direkt zu drucken. Doch eine moderne Sofortbildkamera hat auch eine Speicherkarte und einen Bildschirm. Somit können die Fotos ohne Stress auf den PC kopiert, ins Internet hochgeladen oder gar vor dem Drucken bearbeitet werden. Bei einigen Modellen kann man die Fotos sogar direkt ins Netz laden. Außerdem ist die Qualität der Fotos durch die technische Weiterentwicklung viel besser geworden. Je nach Bedarf gibt es zudem Zusatzfunktionen wie eingebaute Mikrofone und kleine Lautsprecher, die sogar HD-Videoaufnahmen möglich machen. Die Kompaktkameras passen meist sogar in eine Hosentasche und ermöglichen somit immer einen schnellen und einfachen Zugriff um einzigartige Momente und unvergessliche Begegnungen im Hier und Jetzt einzufangen. Auch für professionelle Zwecke wird die moderne Sofortbildkamera genutzt. So können Fotografen erst ein Testbild machen, um zum Beispiel die Belichtung noch anzupassen. Auch für Passbilder sind Sofortbilder sehr nützlich.

Analoge Sofortbildkamera

Auch die analoge Sofortbildkamera ist wieder voll im Trend. Sie ist meistens preiswerter und bringt viel von dem alten Charme der Polaroid Fotos mit sich. Die besondere Farbgebung und die speziellen Kontraste dieser Bilder werden heutzutage mithilfe von Filtern und Apps nachgeahmt. Doch kann kein digitales Bild das Gefühl erzeugen, das ein Foto der Integralfilme hervorruft. Die klassische, altmodische Art Fotos zu schießen, Fotos, die nicht einfach wieder gelöscht werden können, das macht die Motive auf analogen Bildern so einzigartig und interessant und umso spannender, wenn man das Ergebnis gleich zu Hand hat. Der beliebte weiße Rand um die Fotos vervollständigt diese angenehme Nostalgie. Es gibt zwar wenige moderne analoge Sofortbildkameras aber man kann auch gebrauchte, echte Retro Kameras erwerben und einen unverfälschten Blick in die Vergangenheit erleben.